Nach den Ereignissen des Jahres 1934 und dem darauffolgenden Verbot der Sozialdemokratischen Partei und aller ihr angeschlossenen Organisationen wurde auch der ASB Hietzing aufgelöst. Unter der Patronanz des Wiener Volksbildungswerkes konnte der Verein jedoch als "Volkschor Lainz-Speising" wieder reaktiviert werden.

Anlässlich einer Ehrung, in der es um die Gründung eines durch das Ausbleiben zahlreicher Mitglieder notwendig gewordenen gemischten Chores ging, wurde 1935 der gesamte Verein, insgesamt 34 Personen, von der Polizei verhaftet. Man machte dem Chor den Vorwurf, wie ein Polizeispitzel berichtet hätte, Freiheitslieder gesungen zu haben. Während die Sänger rund 24 Stunden in Polizeiarrest saßen, wurden in deren Wohnungen Hausdurchsuchungen vorgenommen. Erst auf die Intervention des Polizeipräsidenten hin wurden die Inhaftierten am Abend des 5. November 1935 wieder auf freien Fuß gesetzt. 

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wurde der ASB Hietzing wieder unter seinem ursprünglichen Namen neu ins Leben gerufen. Seither erfüllt der Chor wie schon seinerzeit zahlreiche kultur- und gesellschaftspolitische Aufgaben. Daneben wurde fast jedes Jahr eine Sängerfahrt durchgeführt. In den fünfziger Jahren besaß der Verein auch eine Kindersingschule und eine Instrumentalgruppe.